BUCHPRÄSENTATION UND AUSSTELLUNG

PETER PFISTER

Präsentation des Fotobandes «Flausen»
Fotoausstellung




Peter Pfister präsentierte vom 29. Oktober 2022 bis 26. November 2022 seinen Fotoband «Flausen» mit 81 abenteuerlichen, humorvollen und schrägen Beobachtungen und eine Ausstellung von 19 grossformatigen Bilder aus seinem Buch in der Neuen Galerie für Gegenwartskunst in Schaffhausen.

Die Fotografien erschienen als langjährige Serie in der Schaffhauser AZ – nicht zur Illustration eines Artikels, sondern sie stehen und sprechen für sich. Zusammen mit einem vom Fotografen selbst verfassten kurzen Text schafft jedes Bild ein Fenster in eine Welt voller Schalk und Absurditäten.

Peter «Peps» Pfister (*1957) hat die Fähigkeit, das Aussergewöhnliche zu sehen, mit der Kamera festzuhalten und mit uns zu teilen. Bei der Schaffhauser AZ fand er als Fotograf ein Tätigkeitsfeld, wo das Bild mehr durfte als nur zu illustrieren. Es durfte frech sein, eine doppelbödige Botschaft vermitteln und das zeigen, was anderswo im Verborgenen geblieben wäre. Diese Freiheit und Peter Pfisters Humor ergänzten und begünstigten sich gegenseitig. Über viele Jahre konnte er seine charakteristische, bisweilen schelmische Bildsprache entwickeln und ausleben. Von 1988 bis 2022 erlebte er alle Krisen und Erfolge der Zeitung. Mit den seinem Kopf entsprungenen Flausen prägte er nicht nur die Arbeit der Redaktion und das Erscheinungsbild der Zeitung, sondern auch die Wahrnehmung ihrer Leserinnen und Leser.
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Fotograf und Autor
Peter Pfister

 


 

30. Oktober 2022

Peps und die zweite Wirklichkeit seiner Fotos

Peter Pfister beweist in einem Buch und in einer Ausstellung, dass das Reale, das er als Fotograf festhält, nicht eine Pointe hat, sondern eine ist.

Martin Edlin

    «Ich sehe etwas, was du nicht siehst»: Peter Pfister, den alle nur Peps nennen, ist als Fotograf ein Meister dieses Kinderspiels. Er hält Wirklichkeiten, an denen wir wohl meist achtlos vorbeigehen, im Bild fest. Und dieses lässt dann die Situation oder den Moment zu einer verblüffenden, zwischen Slapstick, feinem Humor und poetischem Witz pendelnden, immer überraschenden Aussage werden. «Visuelle Haiku» nannte es Barbara Wanner treffend an der Vernissage sowohl des Buches, das 81 solcher Aufnahmen enthält (Peter Pfister, «Flausen», Schaffhauser Verlag am Platz, Fr. 48.80), wie der Ausstellung in der Neuen Galerie für Gegenwartskunst Schaffhausen an der Webergasse 39, wo noch bis zum 26. November 19 Vergrösserungen der Bilder aus dem Buch hängen.
    Peps, 34 Jahre lang Fotograf der «schaffhauser az» und frisch pensioniert, hat sein Buch mit «Flausen» betitelt. Die Aufnahmen aus dem Zeitraum von rund zwanzig Jahren und in der «az» als selbstständige Bildfeatures erschienen, sind mehr als – so die Duden-Definition von Flausen – närrische Einfälle und lustiger Unsinn. Mit jeder aufgeschlagenen Seite wandert man durch den vertrauten Alltag des eigenen Lebens und hält verblüfft inne, um zu sehen, was man sehen könnte, ja müsste: den urkomischen, durch den Zufall des Augenblicks erkennbaren Zusammenhang mit einer quasi «zweiten Wirklichkeit». Wer da schon nicht lächelt, dem helfen die kurzen Texte von Peter Pfister zu jedem Bild auf die Sprünge: originelle Deutungs-Stichworte und Mini-Glossen, mit denen das Bild an der «ersten Wirklichkeit» festgemacht wird.
    Hätte Peps die Vernissage am frühen Samstagabend fotografisch festgehalten, wer weiss, was das Bild zeigen würde. Wohl etwas, was die Gäste (die Galerie platzte förmlich aus den Nähten) nicht gesehen haben. Jedenfalls etwas, das beweist, dass «es der Alltag ist (und auch diese Vernissage, ist beizufügen), der die grössten Flausen im Kopf hat», wie die ehemalige «az»-Redaktorin Romina Loliva im Vorwort des Buches schreibt.